04.05.2022
Themenwoche Mai 2022: Alte, olle Kirche?! - Mittwoch

Ein Gastbeitrag von Anna-Nicole Heinrich.

Alte, olle, langweilige Kirche?!
Häufig kommt dieser Vorwurf als eine Reaktion auf Kirche von Menschen, die sich innerlich bereits verabschiedet haben, die schon lange nicht mehr Kontakt zu kirchlichen Gruppen, Aktionen, Angeboten hatten. Aber nicht nur. Ich bin mir sicher, wenn man 'nen Gottesdienst besucht, kann man auch manchmal mit diesem Gefühl nach Hause gehen. Das macht mich nachdenklich: Sind die biblischen Geschichten auserzählt, so oft wiedergegeben, dass sie nach 2000 Jahren einfach alt und langweilig geworden sind?

Anna-Nicole Heinrich

Ich habe Kirche anders kennengelernt:
Als junger Mensch mit anderen jungen Menschen, als Raum, in dem ich mich ausprobieren konnte. Kirche war Ermöglicherin, hat mich mit anderen vernetzt, mich begeistert. Ich habe hier das Gefühl angenommen zu sein. Ich habe dort ein zu Hause gefunden. In allen möglichen Formaten. In ganz vielen Gesprächen. In den biblischen Geschichten.
Ich kann voll und ganz nachvollziehen, dass der Laden manchmal alt und langweilig aussieht. Aber Kirche sind nicht die alten, manchmal schlecht gelüfteten Gebäude, nicht zerknickten Gesangbücher, nicht die unbequemen Sitzbänke, sondern die Menschen, die sich treffen, die ihren Glauben leben, ihre Fragen stellen, nach Beheimatung, nach Hoffnung suchen. Kirche ist #glaubengemeinsam. 

 

Wir haben eine mega gute Botschaft, wir glauben gemeinsam.
Unsere Geschichte mit Gott ist nicht auserzählt, meine Zweifel, meine Zuversicht, mein Glaube entwickelt sich von Woche zu Woche. Glaube an sich ist nicht starr. Kirche sollte es auch nicht sein. Begegnung und Möglichkeiten bieten, ein Safe Space zu sein für Menschen mit ihren Ideen und Gedanken, das ist eine ihrer zentralen Aufgaben.