16.05.2023
SonntagsPost - 21. Mai 2023

"Gott ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?" (Micha 27,1)

Noch immer Osterzeit. Noch immer Freudenzeit. Noch immer die Zusage: Auferstehung, Licht, Heil.
Und doch drücken die Schatten in unsere Osterblase. Von Außen. Von Innen. Ich fürchte mich, und nichts vermag dieses Gefühl zu vertreiben.

Getragen in Gottes Händen

Dem schreit der Psalmbeter Micha seine Zuversicht entgegen. ""Gott ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?" Eine rhethorische Frage, die doch eigentlich klar mit "Vor niemandem muss ich mich fürchten" zu beantworten wäre.

Ich frage mich: Ist das seine Überzeugung? Fürchtet er sich wirklich nicht? Oder ist es ein sich selbst Mutmachen? Eine Motivation? Ein Mantra, ein Herzensgebet, all der Sorgen der Welt zum Trotz. Auch wenn noch nicht erreicht. Ein Schild gegen die Dunkelheit. "Vor wem sollte ich mich fürchten?"

Ich bete diese Zeile heute voller Brüchigkeit, voller Fragen und doch auch voller Hoffnung. Irgendwann werde ich das "Ich MUSS mich nicht fürchten" zu einem "Ich fürchte mich nicht" wandeln. Bis dahin weiß ich mich getragen in Gottes Händen.

Habt einen segensreichen Sonntag