"Gott, erhöre mein Gebet" (Psalm 143, 1)

Der heutige Sonntag wird Rogate genannt. Das ist lateinisch und bedeutet "Betet!"

Beten kann sehr leicht fallen oder auch sehr schwer sein. Nicht immer finde ich die richtigen Worte. Manchmal weiß ich gar nicht, wie ich anfangen soll. Wie trete ich in Kontakt mit Gott? Was soll so ein Gebet überhaupt bewirken?

Der Sonntag heute ist weniger eine Aufforderung als eine Ermutigung, es zu versuchen, im festen Glauben daran, dass Gebet in dieser Welt etwas bewirkt, auch wenn das WIE ein Mysterium bleibt.

Es gibt viele Formen des Gebets: Worte, Musik, Stille, ein Spaziergang, Laufen gehen oder Sport. Wo findest du zu dir selbst? Da findest du auch Gott. Ein Innehalten der Gedanken, ein Sich-Sammeln und dann in Kontakt treten – stürmisch oder auch nachgiebig, dankend oder klagend, bittend für dich selbst oder stellvertretend für andere.

Manchmal ist Gebet auch einfach die Ruhe selbst. Gott weiß um unser Herz, um unser Innerstes, auch ganz ohne Worte. Die Länge der Verbindung spielt keine Rolle. Jesus selbst sagte, beim Gebet sollen wir nicht plappern, es nicht zur Schau stellen (es geht also nicht um perfekte Worte, die anderen imponieren).

Und wenn du Worte suchst, aber sie nicht selbst findest, dann hat Jesus uns seine Worte gegeben. Das "Vaterunser". Wenn du Schwierigkeiten damit hast, Gott "Vater" zu nennen, kannst du auch "Mutter" sagen oder einfach "Unser Gott im Himmel..." Das Gebet folgt keinen Regeln. Es ist dein persönlicher und individueller Kontakt mit Gott. Und eins ist dabei sicher: Welche Form auch immer du wählst, Gott hört dich!

Habt einen segensreichen Sonntag.