16.11.2022
SonntagsPost - 20. November 2022
"Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein"
Heute ist Totensonntag oder auch Ewigkeitssonntag. In den Gottesdiensten wird der verstorbenen Menschen des letzten Jahres gedacht und ein Blick in die Ewigkeit gewagt.
Diese Welt ist für mich zu wunderVoll, als dass ich sie zufällig glauben kann, und sie ist zu grausam, als dass sie alles sein soll. Zwischen diesen Aussagen malt sich mein Glaube - in vielen Farben: mal trist und mal bunt.
Mal tröstet mich die Ewigkeitsvorstellung, mal wirkt sie auf mich wie schaler Trost, wie ein Aufschieben der eigenen Wünsche und Träume und kann im schlimmsten Fall zu Resignation oder Ignoranz in dieser Welt führen. Und dann füllt sie doch wieder alle meine Gedanken, wenn meine Augen voll Tränen und mein Herz voller Schmerz ist. Eine Ambivalenz steckt darin, die manchmal nur schwer auszuhalten ist.
Und doch hilft sie in Zeiten des Abschieds, die Ewigkeitsvorstellung. Bei Beerdigungen, bei der seelsorgerlichen Begleitung sterbender Menschen. Ich möchte sie nicht missen. Dieser Glaube daran, dass da noch was kommt. Etwas, das Gut sein wird – auch wenn ich nicht ansatzweise verstehe wie, wo oder wann. Doch ich glaube uns dort getragen: Von Gott. Bei Gott. Mit Gott.
„Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen (...) Siehe, ich mache alles neu!“ – Offenbarung 21,4-5
An wen wollt ihr euch heute erinnern? Habt einen getrösteten Sonntag. Eure Jenni