11.02.2022
SonntagsPost - 13. Februar 2022

„Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter!“ Mt 10,34

 

Was hat mich dieser Vers früher geärgert. Das kann Jesus doch nicht gesagt haben, dachte ich immer. Niemals. Grausam. Furchtbar. Ich drehte und wendete das Wort, aber mir wurde es nicht klarer und schon gar nicht lieber. 

Mt 10,34 - Ich habe ihn lange nicht verstanden.

Heute ist es DER Satz für mich, welcher mich oft durchhalten lässt. Die letzten Jahre haben sehr eindrücklich gezeigt, wie schwer Vielfalt auszuhalten ist für Menschen. Wie ungewollt sie an vielen Stellen ist: Andere Hautfarbe, Herkunft, Sprache, Gesundheit, Einschränkungen, Sexualität, Identität, Meinung. 

Und die Botschaft Jesu ist ja genau diese Unerhörtheit: Ihr seid gleich, ihr seid eins, ihr gehört zu mir. OHNE ABER – OHNE BESCHRÄNKUNGEN

Heute dieser Botschaft Jesu zu folgen, heißt immer wieder das zerstörerische und spaltende "Schwert" zu erleben. Da wo wir es nicht dachten: Am Esstisch mit Freunden und Familie. Mit Mama und Papa, dem Geschwisterteil, Oma und Opa, Onkel und Tante, der besten Freundin. Da wird gestritten und doch bleibt oft nur Unverständnis oder Zerwürfnis.

Jesus ist nicht gekommen, um Frieden zu bringen, Jesus IST der Frieden dieser Welt. Er erhebt nicht das Schwert (und auch wir sollen das nicht tun), aber er bringt es, weil die Welt nicht bereit ist für ihn und seine Botschaft der Liebe und Gleichheit.

 

Habt einen gesegneten Sonntag
Ein nachdenkliche Jenni