21.03.2023
Schatten und Licht in der Passionszeit - Gastbeitrag von Birgit Birkner
Teil 5 unserer Serie in der Passionszeit.
Licht und Schatten bedingen einander. Man kann das Eine nicht vom Anderen trennen. Und so ist unser Leben eine Mischung aus beidem – dem Dunklen, Schweren und dem Hellen, Schönen.
In der Passions- und Osterzeit werden die beiden Seiten der Medaille ein wenig auseinandergenommen, ein Weg der Dunkelheit hin zum Licht von Ostern. Tatsächlich liegt in der Passionszeit auf mir seit Jahren eine Schwere, die mit meiner Geschichte verbunden ist. Verlust ist ein großes Thema, Schmerz, Abschied und Tod. Jedes Jahr kommen diese Gedanken wieder. Sie haben ihre Berechtigung, und es tut gut, dass sie in Ostern ihre Auflösung finden.
Letztes Jahr hat sich zum ersten Mal bewusst Licht und Schatten gemischt. Zum einen war da die bekannte Schwere. Aber gleichzeitig habe ich etwas unter meinem Herzen getragen, was zu der Zeit noch mehr oder weniger ein Geheimnis war: Mein Kind. Ostern in meinem Herzen, Licht und Leben mitten in dieser Schwere. Schon lange Zeit vorher hatte ich dieses Wunder für mich aufgegeben. Doch nun sollte es Wirklichkeit werden? Neben all dem Glück, der Hoffnung und der Vorfreude, schlich sich immer wieder die Angst in mein Herz – was, wenn? Die Dunkelheit und das Licht umarmten sich, und oft genug schien die bekannte Schwere das Leichte verdrängen zu wollen.
Heute sehe ich mein Kind. Es ist Licht und Leben und Liebe. Es wächst und gedeiht. Es ist Segen. Ostern in meinem Leben. Diese Passionszeit wird wieder eine andere werden. Nicht mehr nur Schwere, sondern auch Freude. Und ich hoffe, ich kann mir das bewahren, sollte es mal wieder schwer werden. Der Tod hat nicht das letzte Wort, die Dunkelheit wird nicht bleiben. Dort, wo Schatten ist, gibt es auch Licht. Beides bedingt einander.
Ich bin mir sicher, Gott geht den Weg mit mir, ob durch Licht oder Dunkelheit. Er ist bei mir, ob in der Schwere oder der Leichtigkeit des Lebens. Sein Versprechen gilt. Unumstößlich.