02.11.2022
Gericht. Ewigkeit. Tod.
Vielleicht wird sich der Schleier heben. Und ich werde erkennen.
Mich. Alles. Meine Worte und Taten. Mein ganzes Sein auf dieser Erde. Meine Zeit und was ich mit ihr tat. Ungeblendet vom Bösen, von Krankheit, von den Grenzen dieser Welt, werde ich erkennen.
Da wird vielleicht Licht sein. Wärme und Liebe, die ich ich gab. Die ich empfing. Da wird all das Wunderbare sein und das Wundersame.
Da wird auch Dunkelheit sein. Auch Schuld. Auch Leid. Das ich empfing. Das ich verursachte. Bewusst und unbewusst. Vielleicht wird es sich anfühlen wie die Hölle, dieser Zustand des Erkennens. Mein Ich in allen Bezügen. Ungeschönt. Schmerzhaft. Ehrlich.
Da werden sich vielleicht Fragen klären oder nicht mehr sein. Denn was wird bleiben?
Vielleicht wird sich der Schleier heben. Und ich werde erkennen. Dich. Deinen Blick auf mir. Die du mich hältst, wenn ich dann nackt vor dir stehe. Der du bei mir sein wirst, wenn ich es vielleicht nicht verdient habe. Weil dein roter Faden durch die Bibel, durch das Leben, durch unsere Geschichte Gnade ist. Und Liebe. Und weil du unser Ja suchst. Ich glaube auch dann noch. Auch am Ende. Der ein Anfang sein wird. Bei dir. Mit dir. Mit mir.
Vielleicht wird sich der Schleier heben. Und ich werde erkennen.
Und was glaubst du?