Bibelarbeit Zeltstadt 2018
Jährlich kommen in Neufrankenroda nahe Gotha tausende Christen zusammen, um in einer Zeltstadt Gemeinschaft zu leben. Das konfessionsübergreifende Team der Zeltstadt bietet in mehreren Zelten ein umfangreiches Programm. In Kooperation mit der OnlineKirche wurde eine Bibelarbeit mit Sr. Elise von der Christusbruderschaft und ein Gesprächsabend live ins Internet übertragen.
Konzept
Ergänzend zur Bibelarbeit vor Ort, stellten wir im Vorfeld eine Webseite bereit. Mit Impulsen auf dieser Webseite, sowie auf Instagram, facebook und der App der Zeltstadt sollten Fragen und Reaktionen provoziert werden. Die Bibelarbeit wurde live als Video auf youtube gestreamt. Der Pfarrer der OnlineKirche moderierte das ebenfalls übertragene Nachgespräch. Fragen, Kommentare und Reaktionen aus dem Internet sollten in dieses Nachgespräch eingebracht werden. Das übernahm ein Mitarbeiter, ähnlich eines Anwaltes der Zuschauer bei Talksendungen.
Umsetzung, Schwierigkeiten und Erkenntnisse
Webseite und Soziale Medien
Bewährt hatte sich im vorangegangenen Projekt eine einfach strukturierte sogenannte One Page Website. Als Titel wählten wir einen Hashtag. Ergänzt wurde die Seite diesmal mit einer Kommentarfunktion. In den sozialen Medien starteten wir jeweils mit einer Nachricht, die in das Projekt einführte, dann folgten die Impulse. Im Vergleich zum Projekt OKglauben verringertern wir die Anzahl der Impulse auf drei im Verlauf einer Woche. Im Nachgespräch sind die Reaktionen aus dem Internet in drei Blöcken, thematisch zusammengefaßt eingebracht worden.
Inhalt
Der Hashtag lautete "OKruhen", zusammengesetzt aus "OK" wie OnlineKirche und "ruhen", welches Thema der Bibelarbeit war. In Gesprächen vor Ort wurde deutlich, dass der Gebrauch und die Eigenart von Hashtags teilweise nicht bekannt ist.
Wie schon im vorangegangenen Projekt zeigte sich Instagram als "Einbahnstraße". Es gab zwar zahlreiche "Likes" aber kaum Kommentare. Unsere facebook-Seite wurde mit diesem Projekt gestartet und bisher wenig frequentiert. Die Kommentarfunktion der Webseite war eine gute Ergänzung. In der Zeltstadt-App wurden teils ausführliche Kommentare abgegeben.
Technik
Die Webseite liegt wieder auf unserem virtuellen Linux-Server. Bootstrap 4 und html5 bilden die Basis, diesmal als php-Datei gespeichert um das Kommentarsystem Commentics einbinden zu können. Das Kommentarsystem bietet im Backend umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten. Das verfügbare Google Captcha zur Spamverhinderung wurde wegen fehlender Barrierefreiheit nicht verwendet. Das System bietet ein weiteres Modul zur Spamvermeidung durch die Einblendung von leicht beantwortbarer Fragen. Diese Fragen müssen selbst formuliert oder aus dem englischen übersetzt werden, da sie nicht Teil der Sprachpakete sind. Das Kommentarsystem ist sehr sparsam mit der Formatierung der Elemente sodass es relativ gut in verschiedene Designs ohne weitere Anpassungen einzubinden ist. Sind dennoch Anpassungen nötig, so sind Kenntnisse in Less sowie der Programmierstruktur des Systems nötig.
Die laufende Erweiterung der Webseite erfolgte wieder "händisch" unter Verwendung der quelloffenen Editoren Atom und Bluefish auf ubuntu. Für die Aktualisierung via ssh vor Ort bewährte sich die Nutzung eines zusätzlichen Telkos zur Datenübertragung, da die Bandbreite durch die Videoübertragung auf Telko "Nr.1" ausgeschöpft war.
Videoeinbindung
Das Videosignal bekamen wir vom Videoteam der Zeltstadt per USB3-Ausgang. 2 Kameras, eine MAZ und digitale Bauchbinden wurden vor Ort live gemischt. Als Kompromiss zwischen Qualität und Datenrate entscheiden wir uns für einen 720p Stream. Aufgenommen und gestreamt haben wir mit OBS, sodass wir eine Backupaufnahme vor Ort hatten und gleichzeitig das Video direkt auf dem YouTube Server gespeichert wurde. Leider stand vor Ort kein DSL-Anschluss zur Verfügung. Daher mussten wir auf mobiles Internet zurückgreifen. Ein mobiler Hotspot an einem 3m Mikrostativ an der Außenseite des Zeltes konnte beim Test und beim ersten Stream am Sonntagabend eine ausreichende Datenrate bieten. Der gleiche Aufbau hatte am Montagvormittag kleine Aussetzer, wurde aber mangels anderer Alternativen weiterhin genutzt.
Interaktion
Spannend war, dass tatsächlich einige Zuschauer den Talkabend am Sonntag live mit verfolgt haben und sich dankbar zurückgemeldet haben, dass sie ein Stück des Zeltstadt-Gefühls miterleben durften. Am Montagvormittag waren wie erwartet etwas weniger Zuschauer dabei. Zwischen Bibelarbeit und Nachgespräch waren ca 20 min Pause, weil vor Ort umgebaut werden musste. Diese Lücke war zu lang, um Menschen im Stream zu halten. Daher hatte das Nachgespräch kaum Live-Resonanz. Daher war es umso besser, dass wir bereits im Vorfeld Impulse und Fragen gesammelt hatten und diese gemeinsam mit den live gestellten in das Nachgespräch einfließen konnten.