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Bin ich es nicht, der Himmel und Erde erfüllt? (Jeremia 23,24)

Wenn ich mir die Welt anschaue, frage ich mich manchmal, wovon diese Erde erfüllt ist. Wie spannend, dass Gott in dem Bibelvers für heute ebenfalls solch eine Frage stellt: "Bin ich es nicht, der Himmel und Erde erfüllt?"

In dem Gespräch, das Gott hier mit dem Propheten Jeremia führt, weiß Gott sehr wohl um die Worte und Taten in der Welt, die alles andere als von einem heiligen Geist erfüllt sind. Er verzweifelt daran und ist wütend. Und er stellt diese Frage, natürlich rhetorisch gemeint: Er weiß ja um die klare Antwort. Aber er stellt sie doch, weil die Realität die klare Aussage, dass "Gott Himmel und Erde erfüllt", verzerrrt.

Diese Verzerrung spüre ich auch so oft. Meine Trauer, Verzweiflung und Wut darüber finde ich ebenso in Gottes Fragen und Klagen über die Welt wieder. Wie ein Freund, eine Freundin, die neben mir steht und mich versteht. Mit der ich gemeinsam weinen kann. Wie ein Mensch, der das Leben genau so wahrgenommen und erlebt hat wie ich. Wie wir. Auch das ist Ostern. Das Leben, wie es ist. Nach der Auferstehung immer noch Gräben und Tode - ein miteinander Weitergehen in einer gebrochenen Welt. Fragend. Zweifelnd. Klagend. Gemeinsam auf der Suche nach Auferstehung im Alltag. Jeden Tag aufs Neue. Mit österlicher Hoffnung im Herzen.

Wovon sind eure Worte und Gedanken heute geprägt?

Habt einen segensreichen Sonntag

Eure Jenni