17.10.2023
Kolumne Verantwortung: Radikalisierung

Demokratie passiert leider nicht einfach so. Und erst recht bleibt sie nicht einfach so.

Ziemlich oft frage ich mich, was ich als Nicht-Politikerin und Nicht-Parteimitglied da eigentlich so groß machen kann, außer wählen zu gehen ?

Ich bin Theologin sowie Seelsorgerin und beim „progressiv digital über meinen Glauben und Religion“-Sprechen haben mir da andere durch ihre Kommentare eine Antwort drauf gegeben:
Es ist in sich schon ein wichtiger Beitrag zur Demokratiebildung, progressiver Theologie eine Plattform zu geben und damit deutlich zu machen, dass es auch in den monotheistischen Religionen eine starke Alternative zu einer Weltanschauung mit einem dualistischen Weltbild gibt.

Denn auch wenn ich das in meiner Insta- und Landeskirchen/Bistums-Blase schnell mal vergesse: Es gibt unglaublich viele Menschen in Deutschland, die nicht wissen, dass es sowas wie ein progressives oder auch ein konservatives aber nicht dualistisches Christentum gibt.
Meine Arbeit auf TikTok erreicht immer wieder sehr viele Menschen denen das so geht. Mir schreiben sehr junge Christ*innen und einfach an Spiritualität interessierte Menschen, dass sie keine Ahnung hatten, dass es ein Christentum gibt, welches sie nicht verurteilt oder als Sünder*innen sieht. Ein Christentum, dass die Welt nicht einfach nur in gut und böse unterteilt.

Radikalisierung passiert dort, wo Menschen nach Sinn suchen und nur ein dualistisches Weltbild finden. Also ein Weltbild dass die Welt in die Guten (die Geretteten) und die Bösen (die Verlorenen) einordnet.

Ich möchte zeigen, dass Religion auch anders geht. Dabei muss ich mich selbst immer wieder hinterfragen. Zum Glück bin ich dabei nicht alleine, sondern habe im progressiven Christentum, Islam und Judentum dabei wundervolle Unterstützung.

Ein Text von Theologin und Seelsorgerin Lisa




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