12.01.2022
SonntagsPost - 16. Januar 2022
Wie finde ich meinen persönlichen Zugang zu mir und Gott?
Es gibt Tage, da bin ich echt zufrieden mit mir. Es wurde geschafft, was ich schaffen wollte. Vielleicht konnte sogar für einen anderen Menschen noch etwas Gutes getan werden. Oder ich hatte Zeit für meine Familie und trotzdem die Arbeit erledigt und genossen. Vielleicht sogar einen Freund oder eine Freundin gesehen. Auf jeden Fall bin ich dann irgendwie der Mensch gewesen, der ich gerne sein will.
Und dann gibt es auch diese anderen Tage. Da habe ich das Gefühl, völlig ungenügend zu sein. Hinter meinen Möglichkeiten zurück zu bleiben. Faul zu sein. Weder mir, noch meinem Kind oder der Arbeit gerecht zu werden. Da bin ich natürlich auch Mensch - der Mensch, der ich bin - aber diese Facette anzunehmen, fällt mir immer wieder schwer.
Und auch im Glauben gibt es diese und jene Tage. Da habe ich das Gefühl, ich bin fromm genug und habe genug gebetet und Gutes getan. Habe meine Stimme erhoben und eingesetzt für meine Überzeugungen.
Und dann spüre ich die Verbindung manchmal nicht so, wie ich es mir wünschen würde. Da habe ich geschwiegen, wo ich hätte laut "Nein" sagen sollen. Da habe ich vergessen, zu beten oder konnte einfach nicht.
"Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen." Johannes 6,37
Ich werde nie abgewiesen! Ich genüge immer! Na Gott sei Dank: An jedem Tag, so wie ich bin, darf ich bei Gott sein.
Was hast du heute für einen Tag?
Eure Jenni