09.06.2021
Die OnlineKirche auf Mastodon

Die OnlineKirche ist auf vielen Kanälen aktiv! Auf Facebook, Instagram, Matrix, PeerTube und YouTube. Und warum auch auf Mastodon?

Theorie und Praxis

Bevor es um Theorie, Technik und "basics" geht, zeigen die folgenden zwei Punkte unterschiedliche Arten um ganz praktisch auf das Profil der OnlineKirche zu schauen.

Klassische Profilansicht

Ein Mastodon-Profil ist mit jedem Webbrowser einsehbar. Es ist keine spezielle App nötig. Alle öffentlichen Posts sind auch ohne eigenes Mastodon-Konto frei zugänglich, ohne Cookie-Abfrage und sonstige Einschränkungen, DSGVO-konform ohne zusätzlichen Aufwand.

Mit diesem Link gelangt man zum Mastodon-Profil der OnlineKirche:

https://kirche.social/@onlinekirche
Eine etwas andere Ansicht bietet eine sog. FediWall. Hier werden die Posts auf "Karten" in modernem Design hervorgehoben und animiert präsentiert. Diese Ansicht enthält nur die neuesten Beiträge. Eine FediWall kann Posts nach Hashtags filtern. So ist sie z.B. auch geeignet, um eine ansprechende Übersicht zu Projektbezogenen Posts zu geben.

Mit diesem Link gelangt man zur selbstegehosteten FediWall der OnlineKirche:

https://onlinekirche.net/fediwall/

 

Was ist Mastodon?

Mastodon ist ein Kurznachrichtendienst, ähnlich wie Twitter - aber doch ganz anders.

Warum nutzt die OnlineKirche Mastodon?

Digitale Kirche soll ein sicherer Ort, ein save space sein. In diesem Zusammenhang kommt der Wahl der Werkzeuge, Systeme und Plattformen besondere Bedeutung zu. Durch die Funktionsweise versuchen die Entwickler von Mastodon, Probleme und Nachteile von kommerziellen, sog. SocialMedia-Plattformen zu vermeiden bzw. zu reduzieren. So gibt es z.B. keine Algorithmen, die automatisiert Posts nach intransparenten Kriterien größere Reichweite verschaffen. Als eine Folge berichten Mastodon Nutzer von einer höheren Qualität von Information und Austausch. Mastodon zeigt als Teil des FediVerse, wie selbstbestimmte digitale Interaktion ohne kommerzielle Interessen gelingen kann und fördert soziales digitales Handeln - nicht die Nutzer "bekommen" die meisten Follower, die sich besonders an die Plattformautomatismen anpassen, sondern wer interssante Beiträge postet und mit den Folgenden in einer gewinnenden Weise interagiert. Wenn Kirche nicht nur eine ins digitale verlängerte Kanzel sein möchte, dann ist Mastodon ein guter Platz um mit Menschen ins Gespräch zu kommen.

Merkmale und Besonderheiten

Das System wurde ursprünglich von dem Jenaer Eugen “Gargron” Rochko entwickelt, der auch an der Friedrich Schiller Universität Jena studierte.

Einige Besonderheiten sind:

  • Keine Erhebung und Analyse persönlicher Daten und Aktivitäten der Nutzer zur kommerziellen Weiterverarbeitung, keine Algorithmen zur Anpassung, Sortierung und Präferierung von Beiträgen
  • Die Software und ihre Funktionsweise ist durch die Offenlegung des Quellcodes (OpenSource Software/ FOSS) nachprüfbar (transparent)
  • Dezentrale, föderale technische Struktur, daraus leitet sich auch eine vielfältige thematische Ausrichtung der Instanzen ab

Der Bundesdatenschutzbeauftragte, Ulrich Kelber, empfielt Behörden die Nutzung von Mastodon.

Perfekt ist das System keineswegs! Aber durch das OpenSource-Prinzip kann man dazu beitragen, es besser werden zu lassen.

Was bedeuten "dezentral" und "FediVerse"?

Anders als bei Facebook oder Twitter ist Mastodon kein zentraler Dienst einer einzelnen Firma. Die technische Infrastruktur besteht aus vielen Computern (Servern), die von Organisationen oder Einzelpersonen betrieben werden. Die Server werden "Instanzen" genannt. Man könnte dies mit der Struktur der Kirche (Mastodon) vergleichen, die aus mehreren Gemeinden (Instanzen) besteht.

Mastodon ist Teil des FediVerse, einem Verbund unterschiedlicher Plattformen für Videos, Blogs, Foren, Veranstaltungen, Fotos u.a.. Trotzdem können Nutzer dieser unterschiedlichen Dienste einander folgen, im Gegensatz zu abgeschotteten Plattformen: Ein Twitter-Nutzer kann z.B. keinem Instagram-Nutzer folgen.

Ein Beispiel:

Als Mastodon-Nutzer kann man auch dem PeerTube Videokanal der OnlineKirche folgen: @kanal_onlinekirche@tube.onlinekirche.net

https://tube.onlinekirche.net/c/kanal_onlinekirche/videos

Wie kann ich Mastodon nutzen?

Auch ohne Registrierung ist eine Vorschau der Inhalte möglich. Für diese Vorschau aller Hauptbeiträge in der Zeitleiste eines Kontos gibt es keine "Behinderung" für Außenstehende, wie das bei Instgram oder Twitter üblich ist (Keine "Abblendung" der Inhalte und Aufforderung zur Registirerung).

Natürlich kann man sich kostenlos registrieren um auch mit den Beiträgen der OnlineKirche zu interagieren und selbst zu posten.

Zunächst wählt man sich eine Instanz, die den eigenen Bedürfnissen und Schwerpunkt entspricht, z.B. Bildung, Musik, Technik, Kirche.

Trotz der thematischer Ausrichtung, kann man mit Nutzern anderer Instanzen interagieren, wenn sie miteinander "föderieren". Das ist so ähnlich wie die Vielfalt der Kirche. Ein Freikirchlicher kann natürlich auch zum Gottesdienst einer Landeskirche kommen.

Dieses Video vom Netzwerk für Religionspädagogig ist eine gute Einstiegshilfe.

Zusammenfassung

Mastodon ist ein nichtkommerzieller Kurznachrichtendienst. Es ist Teil des FediVerse, einem Verbund aus zahlreichen Diensten mit Schwerpunkten z.B. auf Text, Foto oder Video. Im Vergleich zu kommerziellen Plattformen ist eine selbstbestimmtere digitale Nutzung möglich.

Verweise und Quellen

Das Video wurde vom Netzwerk für Religionspädagog:innen erstellt und von der Erwachsenenbildung der EKHN auf dessen PeerTube-Instanz zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Übersichten von Instanzen und generelle Informationen sind hier zu finden:
https://joinmastodon.org/de

Inzwischen gibt es mehrere "kirchliche" Instanzen:

Einführung, Hintergründe und Interviews zum Themenkomplex halten diese Videosessions bereit:
https://tube.pilgerweg-21.de/w/qd4fXURbiFBy7eNxGfeVBJ

https://tube.pilgerweg-21.de/w/6v9TnGEbceqqyLL2sDTfJC

Ein Beitrag von Jörg Sorge, aktualisiert 2024-07.